Keith Kernspecht, Gründer der EWTO, schreibt in seinem Buch „Die Essenz des Wing Tsun“ auf Seite 295, „dass – speziell für unser WT – sieben Fähigkeiten unerlässlich sind, wenn wir uns mühelos verteidigen wollen.“.
Er unterscheidet dabei zwischen „Fähigkeiten“ und „Fertigkeiten“ und betont, dass „der Entwicklung der Fähigkeiten größere Bedeutung zugemessen wird als dem Aufbau besonderer Fertigkeiten (Formen, Techniken usw.).“.
In seiner späteren Aufzählung „Große sieben Fähigkeiten“ macht er diesen Unterschied jedoch nicht mehr bzw. verwechselt diese Begriffe sogar und bezeichnet letztlich alles als „Fähigkeiten“!
Fähigkeiten besitzen wir bereits, Fertigkeiten lernen wir.
„Fähigkeiten sind im Gegensatz zu Fertigkeiten grundsätzlich entweder angeboren oder aber durch äußere Umstände bestimmt, werden demnach also nicht erst erworben.
Viele Fähigkeiten können allerdings durch Training verbessert werden.“
„Fertigkeit bezeichnet im Allgemeinen einen erlernten oder erworbenen Anteil des Verhaltens.
Der Begriff der Fertigkeit grenzt sich damit vom Begriff der Fähigkeit ab, die als Voraussetzung für die Realisierung einer Fertigkeit betrachtet wird.“
Können umfasst Fähigkeit und Fertigkeit.“
Quelle Wikipedia
- Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Vorstellungskraft
- Gewandtheit, Beweglichkeit, Flexibilität
- Balance
- Körpereinheit
- Wahrnehmung, Staffel der Sinne
- Timing und Distanzgefühl
- Kampfgeist

Prof. Kernspecht stellt in seinem neuesten Buch den Anfang des Transformationsprozesses des WingTsun zu einem inneren Stil vor, der statt auf dem Auswendiglernen von Solo- und Partnerformen auf dem Ansteuern der „Sieben essenziellen Fähigkeiten“ beruht. Nachdem er diese nach langem Forschen und Experimentieren herauskristallisiert hat und in den letzten Jahren vermehrt in seinem Unterricht Übungen dazu entwickelte, um diese direkt anzusprechen, stellt er seine Ergebnisse in diesem Buch vor.
Ausschnitt aus dem Vorwort:
„Zum Glück kann man im Wing Chun (WingTsun, Ving Tsun) – im Gegensatz zu den meisten anderen asiatischen Kampfstilen – die negativen Folgen eines solchen phänographischen Unterrichtes, in dem man mit vorgefertigten Bewegungen arbeitet, durch die geniale Trainingsmethode ChiSao (Klebrige Arme) wieder wettmachen. Im ChiSao machen wir uns die als ausbuchstabierte Bewegungen gelernten Techniken als Bewegungsprinzipien verfügbar, indem wir sie in Form einer Interaktion von Bewegungsfragen und Bewegungsantworten auffassend neu lernen. Dazu wollen wir uns die im modernen WingTsun aller Couleur vernachlässigte Körpereinheit und die auf dem Altar der wutschäumenden Aggression geopferte Achtsamkeit und kaltblütige Geistesgegenwart in unser EWTO-WingTsun zurückholen.
Mit der Erstellung des WT-Anforderungsprofiles, das „Sieben essentielle Fähigkeiten“ postuliert, und mit der folgerichtig begonnenen Transformation unseres WT in einen inneren Stil stellen wir dann sicher, dass nicht nur Talente eine Chance haben, wahre WT-Meister zu werden.“